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Versuch einer Sprache der Ausnahme

 

 

 

Atem, Asthma, Blockupy, brennende Autos, Cafes, draußen geschlossen, ein 52-Hertz-Wal, Verschwörungstheorien und – theoretiker:innen, wer A sagt, muss B sagen, sagt Hannah Arendt, nicht, Wortaneinanderreihung, Leerstelle, Elastizität, Brücken bilden, Brücken benennen nach Brückenbildern, Vereinsamung, Vereinzelung, Isolation, Geheimdienst, Drogen, Folter, Erinnerungen, Erinnerungsorte, die Gewalt, wo liegt sie, zeitlich gesehen, hinter uns oder vor uns?, eine Sprache finden, Rap, sag mal, was laberst du? Von Horkheimer, Adorno? Frankfurter Schule, kommt aus Bornheim und Goldstone, Krankfurt, Kaiserschnitt, Nachgeburt, Leerstelle, Wortaneinanderreihung, Quellen, Leerstelle, Leerstelle, ein Zitat von Walter Benjamin, Triggerwarnung, rassistische Gewalt, Abschiebung, Mord, Leerstelle, Friedhof, eine Melodie, ein weiteres Zitat, ein Anfang, ein Ende.

Mit dem Beginn der Pandemie erklärte Antonio Agamben die Maßnahmen zur Eindämmung dieser zum wahrgewordenen und von ihm vorhergesagten Alptraum vom Ausnahmezustand als Regel. Aber blickt man zurück, so lässt sich der Ausnahmezustand auch anders lesen. Ausgehend von Benjamins Beobachtung, nämlich „als unsere Aufgabe [der] Herbeiführung des wirklichen Ausnahmezustands”. Denn in jedem Moment der Unterdrückung steckt auch immer das Potenzial ihrer Aufhebung. Und so blicken wir auf ein Jahr zurück, dass diesen Ausnahmezustand greif- und sichtbar gemacht hat. Mit dem Rückzug aus dem öffentlichen Raum ins Private erklärten wir uns selbst zur Gefahr füreinander. Je begrenzter das soziale, kulturelle und politische Leben wurde, desto öfter sind wir mit unseren Gefühlen, Gedanken und Träumen allein geblieben. Mit unseren Körpern. Nach wie vor ringen wir um eine kollektive Lösung. Und wo ließe sich ein solches Ringen besser austragen als in der Stadt?

Unser Schauplatz also: Frankfurt am Main, 2021. Eine Kamera, eine Stimme, sie durchwandern die Stadt: betrachten, erzählen und denken laut nach. Wie wirken sich die heutigen Verhältnisse auf Frankfurt und ihre Bewohner:innen aus? Welche Ängste haben sie? Welche Bedürfnisse und Wünsche? Und wie erleben sie diesen neuen Ausnahmezustand? Auf den Spuren des Ausnahmezustandes richten wir unseren Blick in die Zukunft. Und stellen mit den Worten Fanons fest, „dass das Leben ein unaufhörlicher Kampf ist”

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Cast & Credits

Regie und Kamera: Sahar Rezaei
Text: Luna Ali
Stimme: Vanessa Bärtsch
Musik und Ton: Chris Schwab
Schnitt: Schahrzad Zamankhan
Projektbetreuung: Friederike Thielmann und Stefanie Hackl

Eine Kooperation des Mousonturm Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Regie der HfMDK Frankfurt unter der Leitung von Prof. Hans Ulrich Becker und der Hessischen Theaterakademie.

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