Am Rande des Orbits
»Fast steril stellt Sahar Rezaei diese zwei Positionen – eine Innen- und eine Außensicht – in den Raum, inszeniert zwei Annäherungen an ein Thema, das leider beständig neu erobert werden muss: das der sexuellen Selbstbestimmung in der Familienplanung. Mit Tonaufnahmen, entstanden in Kooperation mit und Befragung von Dessauerinnen, genauso wie mit Videos von weltweiten Frauen-Demonstrationen sorgt sie zudem für ein kluges Maß an Authentizität und Aktualität, skizziert den Bogen vom Persönlichen ins Globale. «
Katrin Ullmann, nachtkritik.de , 11.11.2023
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»Ein wichtiger Abend, dem man wünschen kann, dass es oft gespielt wird.
Stefan Petraschewsky, MDR KULTUR (11.11.2023)
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»ganz nahe dran ist Rezaei an der Dessauer und deutschen Lebenswirklichkeit. In der Uraufführung „Am Rande des Orbits“ strukturieren sie und die Autorin der parallelen Monologe ihr Thema mit einem neueren und einem alten Dualismus. Dieses Fadenkreuz von Polararitäten, an dessen Mittelpunkt der Text stattfindet, lässt niemanden kalt. Denn Rezaei entwickelte ihre Produktion gezielt mit Menschen aus der Bürgerschaft, will also soziale Teilhabe an den Schöpfungsprozessen des Anhaltischen Theaters. [...] Klar wird einmal mehr: Der Entschluss, ob Abtreibung oder nicht, kann nur an den Frauen selbst liegen und ist von Fall zu Fall anders. Diese Produktion überzeugt und beeindruckt als inhaltsschweres Manifest aus Theaterperspektive.«
Roland H. Dippel, Mitteldeutsche Zeitung (16.11.2023)
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»Das Stadttheater wird hier wieder zum öffentlichen Verhandlungsraum, zum Knotenpunkt zwischen globalen und lokalen Ansätzen aktueller Themen, als Bildungs- und Katharsisstätte. Die oft antiquiert wirkenden Theaterkonventionen bekommen in diesem Fall eine neue Bedeutung: Es ist still, es muss zugehört werde, niemand unterbricht die Erzählenden, eignet sich ihre Geschichten an oder mansplaint dazwischen. [...] [Sahar Rezaei kreiert] Bilder, die sich das Theater als Ort und Kunstform aneignen, seine Mittel nutzen, um sich dem Thema noch weiter auf ästhetischer Ebene zu widmen, weitere Choreografien zu finden.«
Lina Wölfel, Theater der Zeit (22.11.2023)
Cast and Credits:
Mit Anja Bothe, Mona Georgia Müller
Regie Sahar Rezaei
Text Nora Deetje Leggemann
Bühne und Kostüme Viviane Niebling
Musik Sara Trawöger
Video Aileen Krause
Dramaturgie Luise Vollprecht
Fotos Claudia Heysel